S/4HANA Transformation – Die richtigen Weichenstellungen für Ihre Daten

Der Weg in die Zukunft mit SAP S/4HANA

In der SAP-Welt vollzieht sich ein deutlicher Wandel: Unternehmen wechseln zunehmend von SAP ECC zu SAP S/4HANA, was weitreichende Architekturänderungen und technische Anpassungen bedeutet. Doch welcher Ansatz ist der richtige? Die Wahl zwischen Greenfield, Brownfield erfordert eine sorgfältige Abwägung. Jeder Ansatz bietet Vorteile, bringt aber auch spezifische Herausforderungen mit sich. Zwischen den beiden Extremen besteht aber auch die Möglichkeit, verschiedene bewährte Elemente gezielt zu übernehmen – die sogenannte Selective Data Transition (SDT). SDT kann aber zudem auch den Prozess der Datenmigration und -transformation optimieren und beschleunigen – ein erheblicher Vorteil gegenüber herkömmlichen Migrationsmethoden. In diesem Blog will ich ein paar Eindrücke dazu vermitteln, wie Selective Data Transition die S/4HANA Transformation beschleunigt.

Ein neuer Ansatz für die Datenmigration: SAP als Spediteur für Unternehmensdaten

Einmal angenommen, Sie stehen vor dem Umzug in ein neues Zuhause. Während der Studienzeit haben sich immer genügend Helfer gefunden aber heute, mit einem kompletten Hausstand werden die meisten zumindest über eine Spedition nachdenken. Es bleibt ohnehin noch genug zu tun… Bei der Migration zu SAP S/4HANA ist das ähnlich wie bei einem Umzug. Während manchmal nur ein neuer Anstrich nötig ist, erfordern andere Umzüge eine vollständige Renovierung, am besten vor dem Einzug! SAP-Experten übernehmen hierbei die Funktion eines Spediteurs: Sie verpacken, transportieren und bauen die Daten im neuen System auf. Ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor dabei ist aber auch, dass man sich vorher überlegt hat, was man beim Umzug mitnehmen will. Dabei ist es immer eine individuelle Entscheidung, was man behalten und wovon man sich lieber trennen möchte. Viele Unternehmen wählen bei der S/4HANA Transformation deshalb einen hybriden Ansatz, der sowohl Elemente der Brownfield- als auch der Greenfield-Implementierung enthält. Durch die Nutzung von Methoden wie Mix & Match oder Shell Conversion wird eine flexible Kombination von Alt- und Neudaten ermöglicht, die Rechtssicherheit bleibt jederzeit gewahrt.

AnforderungskriterienSystemkonvertierungSelektive Data Transition Neue Implementierung
Zukünftige OrganisationUnterstützt Masterdaten und Organisationsstrukturen für MigrationsstrategieUnterstützt nicht die erforderlichen Masterdaten und OrganisationsstrukturenNeugestaltung von Masterdaten und Organisation ist ein Innovationsblocker
SystemanforderungErfüllt alle Compliance-AnforderungenSelektiv beibehaltene Compliance-AnforderungenKeine historischen Kenntnisse außerhalb der Daten
Historische DatenAlle historischen Daten gut gepflegtMöglichkeit, gut harmonisierte historische Daten zu behaltenNeustart und veraltete Compliance
Phasenweiser Go-LiveNeinJaJa
Quelle:

Die Rolle der Prozessexperten und einer soliden Datenstrategie bei der Beschleunigung der S/4HANA Transformation durch Selective Data Transition 

Welche Daten sollten migriert werden? Wie bei einem Umzug ist auch in SAP S/4HANA-Projekten die Frage entscheidend: Welche Daten sollen mit ins neue System, und was bleibt zurück oder wird archiviert? Prozessexperten spielen hier eine wichtige Rolle – sie sind die Architekten des Prozesses und gewährleisten, dass die Möbel ins Gebäude passen. Alle Prozesse müssen abgestimmt sein, um eine reibungslose Funktionalität sicherzustellen. Fehler in der Planung können die gesamte Transformation gefährden. Ich möchte hier nur zwei Beispiele nennen:

Rechtliche Anforderungen an die Datenübertragung im SAP-Kontext

Eine reibungslose und rechtssichere Datenübertragung im Rahmen einer SAP ERP-Einführung erfordert die Einhaltung strenger rechtlicher Anforderungen. Aspekte wie Datenintegrität, Datenschutz und Langzeitarchivierung sind essenziell, um migrationssichere und unveränderte Daten zu gewährleisten. DSGVO-Konformität und Revisionssicherheit stehen hier im Vordergrund. Besonders Finanz- und personenbezogene Daten erfordern eine vollständige Nachvollziehbarkeit und eine detaillierte Dokumentation, um rechtliche Standards zu erfüllen.

Historische Daten und ihre Bedeutung für KI in SAP S/4HANA

Neben der Migration aktueller Daten bilden historische Daten eine wertvolle Grundlage für KI und maschinelles Lernen in SAP S/4HANA. Diese Daten ermöglichen das Training von KI-Modellen und helfen, künftige Entwicklungen präzise vorherzusagen. Die Qualität historischer Daten beeinflusst dabei unmittelbar die Leistung und Genauigkeit der KI-Modelle und optimiert so die Entscheidungsfindung.

Umgekehrt bietet sich mit der S/4HANA Transformation aber auch die Chance, nicht mehr genutzte oder veraltete Daten und Strukturen abzulösen. Um die vollen Funktionalitäten und Vorteile von S/4HANA nutzen zu können ist es teilweise sogar unabdingbar, dass alle Informationen aus einem System zur Verfügung gestellt werden können: So macht S/4HANA z.B. die Trennung zwischen transaktionaler Verarbeitung und Auswertung (OLTP und OLAP) hinfällig. Aber auch unter Kostengesichtspunkten ist eine Reduzierung der Zahl der Systeme immer willkommen. Diese sogenannte Systemkonsolidierung (die Zusammenführung verschiedener Systeme) wird durch SDT erheblich erleichtert, z.B. durch die Möglichkeit, gewisse Finanz- und Controllingdaten gezielt in ein anderes System zu überführen.

Wie Selective Data Transition die S/4HANA Transformation beschleunigt

Grundsätzlich steht für die Übernahme einzelner Daten bei einer S/4HANA Transformation das bekannte Repertoire an SAP Tools wie z.B. das Migration Cockpit zur Verfügung. Die klassischen Methoden zur Datenmigration reichen dabei oft nicht mehr aus – zum einen wegen des damit verbundenen Aufwandes, zum anderen aufgrund der Tatsache, dass hier mit unternehmenskritischen Daten gearbeitet wird. Es geht dabei um entsprechende Erfahrung und entsprechende Softwaretools. Aus meiner Sicht sollte der Einsatz dieser Tools unbedingt von externen Experten begleitet werden:

Hier ist ein erfahrener Spediteur gefragt der auch die entsprechenden Hilfsmittel oder spezielle Transportbehälter für zerbrechliche Güter mitbringt. SDT ist wie ein Möbellift der die Daten direkt (per Kopie auf Tabelleneben!) in das entsprechende Stockwerk bringt. Besonders bei hochkomplexen Unternehmensstrukturen und großen Datenmengen zeigt SDT seine Stärke und bietet ein gezieltes, schnelles und flexibles Datenmanagement. Dieser selektive Ansatz ermöglicht eine schnelle Transformation spezifischer Daten und verschafft Unternehmen so einen klaren Wettbewerbsvorteil. Aber wenn man die Daten direkt umzieht, besteht auch ein erhöhtes Risiko, dabei Fehler zu machen. Deshalb an dieser Stelle die unbedingte Empfehlung, hier auf die Unterstützung von Experten zu setzen! Die Webseite der SAP bietet umfassende Ressourcen, wie das Whitepaper Selective Data Transition Engagement, das das Konzept und die benötigten Experten detailliert beschreibt. 

Selective Data Transition (SDT) ist für Unternehmen ein wertvolles Werkzeug, um Datenmigrationen effizienter zu gestalten. Während herkömmliche Migrationsmethoden oft zeitaufwändig sind, konzentriert sich SDT auf die gezielte Übertragung relevanter Daten. Besonders in Projekten mit großen Altdatenbeständen können Unternehmen durch SDT Zeit und Ressourcen sparen, da unnötige Daten von vornherein ausgeschlossen werden. Diese selektive Methode senkt die Kosten und ermöglicht einen schnelleren Abschluss – der letzte Aspekt ist insbesondere bei komplexen Transformationsprojekten auch nicht zu vernachlässigen: Mit SDT kann man im Falle eines Falles natürlich auch die System-Downtime gewaltig reduzieren. In geschäftskritischen Fällen teilweise auf ein Zeitfenster unter 8 Stunden! Hier gibt es weitere spezielle Angebote wie z.B. den Minimum Downtime Service der SAP . Dazu aber mehr zu einem anderen Zeitpunkt, vielleicht in einem weiteren Blog.

Wie geht es weiter? Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Die Umstellung auf SAP S/4HANA erfordert eine durchdachte Strategie zur Datenübernahme, die technische und rechtliche Anforderungen berücksichtigt. Die Selective Data Transition bietet Unternehmen eine maßgeschneiderte Lösung, um die Effizienz und Geschwindigkeit ihrer Migration erheblich zu steigern. Im Vergleich zu herkömmlichen Migrationsmethoden ist SDT ressourcenschonender und zeigt seine Stärken besonders bei datenintensiven Projekten. Ich hoffe, es ist deutlich geworden, wie Selective Data Transition die S/4HANA Transformation beschleunigt.

Aber auch hier gilt die klare Empfehlung: Unternehmen sollten frühzeitig eine umfassende Datenstrategie entwickeln und evaluieren, ob SDT für ihre Anforderungen geeignet ist. Die Zusammenarbeit mit Daten- und Prozessexperten ist entscheidend, um eine reibungslose und regelkonforme Migration zu gewährleisten. Ein gezielter Einsatz von SDT verkürzt nicht nur die Projektlaufzeit, sondern bietet einen klaren Wettbewerbsvorteil in der digitalen Transformation.

Schonen Sie Ihre Nerven, beauftragen Sie einen Spediteur, überlegen Sie gemeinsam mit ihm, was Sie mitnehmen wollen und wo etwas neu aufgebaut werden soll. Und geniessen Sie, wie schnell das geht!


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